Mittwoch 25. Juli 2001

Um neun Uhr weckt mich das Gajohle zweier besoffener Indianer in einem Nachbarzelt auf. Ich krieche aus dem Zelt und sehe wie eine Möwe gerade den Inhalt unseres fein säuberlich geschnürten Müllsack über das gesamte Lager verteilt. Ich werfe ihr einen Stock hinterher und sie flüchtet schimpfend.

Im Camper ist auch langsam Bewegung erkennbar und ich gehe hinein. Heinz ist schon beim Frühstücken und Moni offensichtlich unterwegs zum Duschen.


Wir besuchen den Exit-Glacier in der Nähe von Seward

Ich mache mir eine Tasse Kakao und schreibe den gestrigen Tagebucheintrag nach. Da es heute nicht regnet fahren wir am Vormittag zum Exit Glacier. Dieser liegt etwa fünf Meilen vor der Ortsgrenze von Seward.

Wir parken das Auto etwa eine Meile unterhalb des Gletschers und folgen danach einem Fußweg zum Gletscherfuß.

Der Gletscher hat viele Spalten und Schründe und leuchtet uns mit tiefblauer Farbe entgegen.


Am Gletscher ist ein ständiges Knacken und Knistern zu hören

Zunächst klettern wir auf ein paar Seitenmuränen herum und können auf diese Weise viele schöne Fotos der Gletscherwand machen. Plötzlich taucht jedoch ein Ranger auf und ruft uns laut zurück, da wir seiner Meinung nach gefährlich nahe am Gletscherabbruch stehen. 1989 sei jemand an genau derselben Stelle von einem herabbrechenden Eisblock erschlagen worden. Da wir keinen Ärger wollen, halten wir uns zurück, bis der Ranger wieder verschwunden ist.






Wunderschöne Eisbilder präsentieren sich uns, als wir uns dem Gletscher nähern

Gegen 14:30 Uhr sind wir wieder zurück in Seward und fahren gleich zum Sealife Center. Nachdem wir die Öffnungszeiten gecheckt haben beschließen wir zunächst etwas zu essen.

Wir gehen in ein italienisch-mexikanisches Restaurant und essen für teures Geld spitzenmäßig leckeres Essen! Ich nehem eine 12 Zoll Pizza und esse davon etwa die Hälfte. Den Rest lasse ich mir einpacken für die Fähre morgen. Da soll es nur erschwerte Nahrungemittelbeschaffungs- möglichkeiten geben.




Das Sealife Center kostet 12,50 US Doller Eintritt. Dafür bekommen wir 4 Seehunde (2 davon gehbehindert), 3 Puffins und einige andere Seevögel zu sehen. Mal wieder total überteuert. Nach ca. einer Stunde gehen wir wieder und können dafür in der Bucht einen Seeotter beim Fischen beobachten. Jedesmal, wenn er einen Fisch gefangen hat legt er sich auf den Rücken und verspeist diesen genüßlich.

Auf dem Rückweg entdeckt Moni noch ein Internet Cafe und beschließt eine kurze Mail nach Hause zu schicken. Nach knapp zwei Stunden ist sie mit dem Livebericht über ihre Bärenabenteuer fertig und kommt zurück auf den Campground.

Heinz und ich waren inzwischen einkaufen und tanken und haben auch wieder etwas Holz gesammelt, damit wir heute abend wieder grillen können. Heute gibts extrascharfe Würstchen! Superlecker. Nur Moni ist nicht ganz so begeistert...

Danach sitzen wir noch bis spät in der Nacht am Lagerfeuer.