Montag 23. Juli 2001

Kurz vor acht Uhr stehe ich auf und räume meine Sachen zusammen. Moni ist schon unterwegs zum Duschen. Als sie wieder zurück ist, bauche ich unser Zelt ab, denn heute ist Abreisetag.

Kurz vor neun Uhr bringen wir das Gepäck zur Lodge. Danach kaufe ich noch ein paar Postkarten im Shop.

Um 10 Uhr bringen wir unser Gepäck zum Flieger. Diesmal fliegen wir mit einer kanadischen DHC3 - "Big Beaver" oder auch "Atter" genannt, einer alten Maschine mit 9-Zylinder-Sternmotor. Die letzte Maschine dieses Typs ist 1967 vom Stapel gelaufen. Ich bin ganz begeistert! Mit so einer Maschine wollte ich schon immer mal fliegen. Innen ist alles sehr geräumig und der Flug ist sehr ruhig. Kurz vor der Landung muß die Maschine wegen hohem Verkehrsaufkommen über King Salmon mehrmals kreisen, bevor sie Landeerlaubnis bekommt.




Mit dieser DHC3 - "Big Beaver" fliegen wir zurück nach King Salmon

Danach bringt uns derselbe nette Typ, der uns neulich schon abgeholt hat mit dem Shuttlebus zurück zum Flughafenterminal von King Salmon.

Hier checken wir unser Gepäck ein und fliegen zurück nach Anchorage.


Beim Rückflug sehen wir schneebedeckte Gipfel auf einer dem Festland vorgelagerten Insel

Pünktlich umd 12:30 landen wir hier und Heinz steht schon mit dem Camper bereit und los gehts in Richtung Kenai-Halbinsel.

Wir fahren über den Seward Highway nach Süden. Am Beluga Point wollen wir nach Walen Ausschau halten, aber es ist gerade Ebbe und bis zur Flut wollen wir nicht warten...


Entlang des Seward Highways kommen wir immer wieder an kleinen Gletschern vorbei

 

Der nächste Halt ist der etwas abseits gelegende Portage Gletscher, aber wir werden enttäuscht. Dieser ist von der Straße aus gar nicht zu sehen und wir müßten eine längere Schiffahrt machen oder zu Fuß hinklettern.

So sehr interessiert uns der Gletscher dann doch nicht, schließlich haben wir mit dem Lowell Gletscher bereits ein Prachtexemplar ganz aus der Nähe gesehen. Wir fahren daher weiter in Richtung Seward. Die Landschaft ist wunderschön aber leider fängt es an zu regnen. Ich lese daher den Rest der Strecke.

 
In Seward selber regnet es zum Glück nicht mehr. Wir fahren als erstes auf den Campingplatz - direkt am Ufer! Bis vor einigen Jahren haben die Gebäude von Seward bis ans Ufer gereicht. Nachdem jedoch durch einen Tsunami - ausgelöst durch ein starkes Erdbeben (9,6 auf der Richterskala) - halb Seward ins Meer gespült worden war, ist der Uferstreifen nun unbebaut und darf als Campingplatz verwendet werden. Hier wird mit Warnschildern vor den Gefahren eines Tsunamis gewarnt.

Alaska liegt direkt in der Überlappungszone, an der sich die pazifische Kontinentalplatte unter die amerikanische schiebt. Hier gibt es deshalb viele Vulkane (Katmai - Valley of the ten thousand smokes) und auch immer wieder Erdbeben (haben wir im Alsek ja auch selber zu spüren bekommen).


Nach dem Essen beobachten wir wie die heimkehrenden Halibut-Fischer Ihren Fang aufbrechen.

Ich baue mein Zelt auf und danach fahren wir nach Seward hinein und essen zu Abend. Das ist heute überhaupt das erste was ich (außer ein paar Erdnüssen im Flugzeug) zu Essen bekomme. Ensprechend groß ist mein Appetit. Ich esse einen großen Burger mit Pommes Frites und Salat. Anschließend gehen wir an den Landungssteg und beobachten das Aufbrechen der großen Halibut Fische. Schon gigantisch, was diese Tiere an Gewicht auf die Waage bringen...

Wir informieren uns auch über die Preise für einen Bootstrip, da man hier gut Wale, Puffins und Seelöwen beobachten kann. Von Valdez aus wollen wir ja auch noch eine große Tour unternehmen, in den Prince Williams Sound. Wenn schönes WEtter ist wollen wir eventuell morgen nachmittag hinausfahren.

Zurück am Campingplatz sortiere ich erst mal meine Sachen, und lege alles für die morgige Bootstour bereit. Danach schreibe ich noch an meinem Reisetagebuch.