Samstag 14. Juli 2001

Mein Bein schmerzt ziemlich. Das kann ja heiter werden! Ich humple in den Camper und frühstücke erst mal. Danach schlüpfe ich vorsichtig in meine Treckingschuhe. Das klappt überraschend gut. Der Fuß ist auch nicht angeschwollen. Ein gutes Zeichen.

Wir gehen (respektive humpeln) zur Bushaltestelle. Heute haben wir ja Plätze reserviert für den 10:15 Uhr Bus. Dieser trifft planmäßig um 11:30 im Teklanika Campground ein.



Als der Bus im Igloo Camp vorbeikommt erklärt uns der Fahrer, warum im Teklanika keine Zelte erlaubt sind und das Igloo Camp geschlossen ist: Die Wölfe der Umgebung hatten jeden Respekt vor den Menschen verloren und diesen unter anderem direkt vor der Nase die Taschen geklaut. Um den Wölfen dies auszutreiben haben die Ranger im geschlossenen Igloo Camp Zelte aufgebaut und so präpariert, daß jedesmal wenn ein Wolf heranschleicht dieser eine Ladung Pfefferspray abbekommt. Das soll den Wölfen klar machen, daß die Zelte etwas sind, dem man (Wolf) fernbleiben sollte!



Deshalb ist es wichtig, daß in Teklanika keine Zelte stehen, die den Wölfen einen anderen Eindruck vermitteln.

Wir fahren entlang der gestrigen Route und sehen mehr oder weniger dieselben Tiere. Ein Highlight bei der Hinfahrt sind mehrere Füchse und ein blonder Grizzly, der fast direkt an der Straße schläft.


Highlights auf der Strecke sind mehrere Füchse...


...sowie ein schlafender Grizzly, ...


...na ja, zumindest Halbschlaf!

Ab Eielson Visitor Center ist die Strecke neu, aber völlig langweilig. Keine Tiere nur eintönige Tundra, unterbrochen von Tümpeln mit Biberburgen.

Gegen 16 Uhr sind wir dann am Wonderlake. Der See ist wirklich sehr schön, allerdings wimmelt es von Mosquitos! Daher sind wir froh, daß es bald darauf zurückgeht.

Auf der Rückfahrt kommt uns plötzlich mitten auf der Straße ein Grizzly entgegen. Wir halten an und der Bär läuft gemächlich und ohne uns zu beachten an uns vorbei.


Mitten auf der Straße kommt uns ein Grizzly entgegen

Und das allerbeste Highlight: kurz vor Teklanika sehen wir neben der Straße einen Wolf! Das ist extrem selten! Ich schaffe es gerade noch auf den Auslöser zu drücken, bevor das scheue Tier auch schon wieder in den Büschen verschwindet.


Kurz vor Teklanika sehen wir in einem Flußbett einen Wolf

Zurück in Teklanika finden wir einen Zettel der Ranger auf dem Tisch, mit der Bitte unser Zelt abzubauen. Zähneknirschend aber durch die Erklärung des Busfahres verständlich baue ich das Zelt ab. Ich werde heute also doch auf dem Fußboden des Campers übernachten.


Heute nacht müssen wir etwas beengt im Camper schlafen

Zum Abendessen machen wir heute Tortellini mit Tomatenfleischsoße.

Kurz nach 12 Uhr gehen wir zu Bett. Mal sehen, was mein Fuß morgen macht...