Freitag 13. Juli 2001

Kurz nach 8 Uhr stehe ich auf und will duschen gehen. Keine Chance! Drei Duschen für das ganze Camp sind eindeutig zu wenig. Die Schlange ist mir zu lang, daher wasche ich mich nur im Waschraum. Danach frühstücken wir. Mitten drin höre ich, daß es anfängt zu regnen und ich springe hinaus, um mein Zelt abzubauen. Kaum ist das erledigt, hört es auch schon wieder auf zu regnen. Mal wieder typisch!

 
Kurz vor 10 Uhr brechen wir auf in Richtung Denali National Park. Gemütlich fahren wir die 29 Meilen bis zum Teklanika Camp Ground. Die Landschaft ist atemberaubend und der Staub den die entgegenkommenden Autos aufwirbeln ebenso.

Bei Meile 15 ist ein Schlagbaum und uns wird erklärt, daß wir hier nur weiterfahren dürfen, wenn wir ein spezielles Permit besitzen. Wir zeigen unsere Buchungsbestätigung für den Campground und dürfen daraufhin weiterfahren. Der Ranger verabschiedet sich sogar auf switzerdytsch, als er mitbekommt, daß Heinz und Moni Schweizer sind.

Um 11 Uhr treffen wir im Teklanika Campground ein. Ich checke gleich mal die ganze Campsite, um zu sehen, ob irgendwo Zelte stehen, da uns im Visitor Center mitgeteilt worden ist, daß wegen Wolfaktivitäten keine Zelte erlaubt sind. Das würde bedeuten, daß ich im Camper auf dem Fußboden schlafen müßte. Kein so toller Gedanke, da das ganz schön eng werden würde. Vorallem wenn nachts jemand auf Toilette muß...

Auf dem ganzen Campsite ist kein einziges Zelt zu finden. Wir diskutieren etwas und dann beschließe ich, daß ich dennoch im Zelt übernachte. Heinz gibt mir für den Notfall noch sein Pfefferspray. Kurz nach 12 Uhr gehen wir zur Bushaltestelle, da wir heute noch eine Tour zum Eielson Visitor Center (bei Meile 66) unternehmen wollen. Kurz vor halb eins kommt ein Bus und wir erwischen die letzten drei Plätze. Die Fensterplätze sind natürlich schon alle weg...

Der Weg führt zunächst noch durch dichtes Waldgebiet, langsam steigt die Straße jedoch über die Baumgrenze an. Beim Polychrome Oberlook wechseln wir den Bus, denn kurz nach uns ist ein fast leerer angekommen, der jedoch nicht bis zum Wonderlake, sondern - für uns passend - nur bis zum Eielson Visitor Center fährt. Jetzt hat jeder von uns einen Fensterplatz sogar auf beiden Seiten des Busses. Ideal zum Fotoshooting.


Eines der ersten Highlights: ein Elch mit kapitalem Geweih

Und jetzt rentiert sich das auch: wir sehen einen Elch mit kapitalem Geweih, eine große Herde Caribou und in weiter Ferne ein paar Grizzlybären!

Kurz vor dem Eielson Visitor Center sehen wir etwas näher eine Bärin mit zwei Jungen, die an einem See trinken und fressen.

Im Eielson Visitor Center machen wir eine halbe Stunde Rast und dann fahren wir mit demselben Bus wieder zurück. Auf der Rückfahrt haben wir die Gelegenheit zwei Golden Eagle zu fotografieren, die direkt über uns ihre Kreise drehen. Eine seltene Gelegenheit, wie uns der Fahrer erklärt.


Auf der Rückfahrt sehen wir zwei Golden Eagle, die direkt über unserem Bus kreisen

Zurück im Camp werfen wir den Grill an und machen Hähnchenschenkel und Kartoffeln, die wir im Feuer backen. Danach baue ich mein Zelt auf. Wir beschließen, daß ich meine Tageskleidung im Camper lasse, so daß kein Essensgeruch eventuelle Raubtiere anlocken kann. Ein kurzer Regenschauer veranlaßt mich in den Camper zu gehen.



Vormittags habe ich mir beim Holzmachen meinen rechten Fuß geprellt, so daß ich Probleme beim Auftreten habe. Heute war das nicht so schlimm, da wir die ganze Zeit im Bus waren. Hoffentlich ist der übermorgen wieder besser, denn da wollten Moni und ich eigentlich im Denali hiken gehen...

Im Camper schreibe ich mein Tagebuch und lese noch etwas, bevor ich hinaus ins Zelt gehe um zu schlafen.