Dienstag 10. Juli 2001

Um halb neun ist wecken (halb zehn kanadische Zeit). Die Sonne scheint (oh Wunder) und es ist strahlendblauer Himmel ohne jedes Wölkchen.

Wir frühstücken im Wagen. Dann gönne ich mir noch einmal eine heiße Dusche und danach packen wir alles zusammen und machen uns fertig für die Abfahrt.


Gedenkstätte zur Fertigstellung des Alaska Highways in Delta Junction

Es geht entlang des Alaska Highway bis nach Delta Junction. Hier in Delta Junction endet der Alaska Highway. Dieser ist der längste Highway Nordamerikas. Gebaut wurde er während des zweiten Weltkrieges, als es so aussah, als ob Hitler Russland überrennen würde und dann evtl von Russland aus nach Alaska einfallen könnte. Um Truppenverlegungen zu erleichtern wurde der Alaska Highway gebaut.

Wir besichtigen eine Ausstellung die den Bau des Alaska Highways dokumentiert, bevor wir von hier aus in den Richardson Highway abbiegen.


Ein Elch beim trinken

Das erste Highlight heute ist eine Elchfamilie, die an einem Tümpel grast. Wir schleichen uns vorsichtig an und ich kann ein paar sehr gute Fotos dieser scheuen Tiere schießen.



Etwas später kreuzen wir die Transalaska-Pipeline. Diese verläuft von der Prudhoe Bay am Eismeer bis hinunter nach Valdez. Die Pipeline wurde gebaut, damit das in Prudhoe Bay geförderte Öl verschifft werden kann. Der Hafen im Eismeer ist nämlich die meiste Zeit des Jahres zugefroren und könnte von Tankern nicht angefahren werden. So wird nun das Öl über die Pipeline bis hinab nach Valdez transportiert. Dieser Hafen ist das ganze Jahr über eisfrei.


Auf dem Richardson Highway kreuzen wir den Verlauf der Alaska Pipeline

Die Bau Mammutprojekts begann 1975 und fertiggestellt wurde die 800 Meilen lange Pipeline schon 1977. Insgesamt elf Pumpstationen verteilt über die gesamte Strecke transportieren das Öl quer durch Alaska. Pro Tag hat diese Pipeline einen Durchsatz von 1,5 Millionen Barrel Öl! Acht Tage benötigt es dabei von Prudhoe Bay bis hinunter nach Valdez. Die Pipeline überwindet dabei unter anderem drei Gebirgsketten und über 800 Flüsse!

Der auch auf dem Foto sichtbare Zick-Zack Verlauf dient dem Ausgleich von termischer Ausdehnung und der Absicherung gegen tektonische Verschiebungen. Die Kühlrippen sorgen dafür, daß das Gestänge, auf dem die Pipeline ruht durch das transportiere Öl nicht aufgewärmt wird. Dann würden die Stützen nämlich den Boden erwärmen und damit den Permafrostboden aufweichen. Dies würde dazu führen, daß die Stützen den Halt verlieren oder immer weiter in den Boden einsinken.

Weiter gehts durche ine wunderschöne Landschaft bis nach Paxon. Paxon, früher eine größere Siedlung ist - wie Chicken - zu einem einzigen Gebäude geschrumpft. Hier essen wir eine Kleinigkeit. Danach fahren wir auf dem Denali-Highway. Die ersten 31 Meilen sind geteert. Über den Zustand danach wissen wir nichts. Aber das werden wir auch erst morgen feststellen.

Kurz vor dem Ende der Teerdecke fahren wir einen staatlichen Campground an. Dieser ist zu unserer aller Überraschung kostenlos. Dafür gibts ausreichend Moskitos. Ich packe mein Moskitonetz aus und kann dann ganz relaxt mein Zelt aufbauen.

Heinz betätigt sich heute als Koch und macht Nudeln mit einer leckeren Hackfleischsoße. Sehr würzig und genau richtig. Da es - mal wieder - regnet bleibe ich im Camper und lese etwas. Gegen 23 Uhr gehe ich ins Zelt.