Montag 9. Juli 2001

Es regnet mal wieder - was auch sonst? Ich räume meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Bin gespannt, ob ich das in den nächsten Wochen nochmal trocken zusammenlegen kann.


Impressionen aus Dawson City

Zum Frühstücken fahren wir mit der Fähre zurück nach Dawson. Allerdings ohne Auto! Das lassen wir an der Fähranlegestelle zurück. Wie schlau das ist, sehen wir als wir drüben in Dawson ankommen: eine endlose Autoschlange hauptsächlich RV's (Recreation Vehicles). Davon passen nur zwei Stück auf die Fähre! Das kann Stunden dauern, bis die alle drüben sind...



Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Wir frühstücken in einem Café und anschließend gehen wir ins Internet Café. Die Verbindung ist beschissen! Ich kann gerade mal eine Mail lesen und einen Geburtstagsgruß für Moni, meine Trainerin fertig machen, dann ist die bezahlte halbe Stunde vorbei.

Anschließend bummeln wir wieder durch die Stadt. Ich kaufe mir einen Cowboyhut - zusammen mit meinem Bart sieht das echt kultig aus!


Vom Top of the World Highway gibt es einen schönen Blick zurück auf Dawson City

Dann gehts zurück auf die Fähre und zurück zum Auto. Ohne Fahrzeug kommen wir problemlos auf die Fähre - die Autoschlange ist immer noch endlos.


An der Grenze nach Alaska

 

Hier auf der anderen Seite des Yukon fahren wir über den Top of the World Highway in Richtung Alaska. Der Highway schlängelt sich wirklich oben an den Bergkämmen entlang. Meist oberhalb der Baumgrenze. Die Aussicht in die Täler ist super und das Wetter ist auch Klasse. Zwar viele Wolken, aber dennoch Sonnenschein mit kurzen Schauern.

An der Grenze nach Alaska bekommen wir einen schönen Stempel in den Reisepaß. Wie wir an einem Schild lesen können handelt es sich bei dieser Grenze um die nördlichste Grenzstation der USA.


Unterwegs kommen wir an einer weiteren kleinen Dredge vorbei

Unterwegs sehen wir eine weitere verlassene Dredge. Diese ist allerdings viel kleiner, als die Dredge #4 in Dawson und auch in deutlich schlechterem Zustand. Das Betreten des Geländes ist zwar bei Strafe verboten aber ich vergessen schnell meine Englischkenntnisse und schieße doch ein paar Fotos.

Die nächste Station ist Chicken. Einst eine Goldgräberstadt mit 700 Einwohnern ist inzwischen nur noch ein Souveniershop mit einer Tankstelle übrig. Hier machen wir Rast und essen ein paar Brote. Wenn man wollte, könnte man hier nach Gold schürfen. Im Shop kann man dazu Schürfwerkzeug mieten. Wir beobachten ein paar andere Touristen, die sich im kalten Flußwasser abmühen und entschließen uns nicht mitzuschürfen - mal abgesehen davon, daß diese Stelle hier mit Sicherheit die am besten durchgesiebte der nächsten hundert Kilometer sein dürfte und damit die Chance Gold zu finden mit Sicherheit verschwindend gering ist.

Die Straße auf der kanadischen Seite war - obwohl ebenfalls Gravel Road - super. Seit der Grenze mußten wir diese gegen eine ungepflegte Waschbrett- und Schlaglochpiste eintauschen. Etwas später begegnen uns zum Glück ein paar Grader, die die Straße abschleifen.

Ziel heute ist Tok. Hier schlagen wir in einem Camp unser Lager auf. Es gibt heiße Duschen umsonst. Dafür kostet das Camp auch 22 US$. Zum Abendessen grillen wir heute wieder Würstchen. Später dusche ich noch ein zweites Mal. Nach ca. 20 Minuten ist das heiße Wasser aus undich beende das Duschbad. Inzwischen ist es Mitternacht und ich sehe das phantastisches Farbenspiel der Mitternachtssonne am Horizont.