Sonntag 8. Juli 2001
 

Es regnet. Mal wieder. Ich trotte zur Dusche und zahle meinen Dollar für 3,5 Minuten. Zum Frühstück gibts Frischkäsebrot, Tee und Orangensaft. Danach baue ich das Zelt abbauen und alles im Camper verräumen und weiter gehts in Richtung Dawson.

Es regnet immer noch. Die Strecke ist nicht sehr abwechslungsreich. Gegen 15:30 treffen wir in Dawson City ein.

Dawson scheint in der Zeit des Goldrauschs stehengeblieben zu sein - mal abgesehen von den Autos, die es damals noch nicht gegeben hat. Alle Gebäude sehen so aus wie in einem Western. Shops, Saloons, Wohnhäuser. Die Straßen sind ungeteert wegen dem Permafrostboden. Fußwege führen über hölzerne Boardwalks.

Die Szenerie läd geradezu zum Fotographieren ein. Zum Glück scheint inzwischen auch die Sonne.


Der Sternwheeler Keno liegt in Dawson für immer vor Anker


Mittags kehren wir im Klondike Kate's ein

Wir kehren im Klondike Kate's ein, dem berühmtesten Restaurants von Dawson City. Dieses Restaurant hat allerdings nie Klondike Kate gehört, sondern wurde nur ihr zur Ehre so genannt. Im inneren sind Bilder aus der Zeit der Goldgräber.


Das Palace Grand Theater von Dawson City

Nach dem Essen spazieren wir weiter durch Dawson, besuchen einen Friedhof mit Grabsteinen, die mit Daten aus der Jahrhunderwende beschriftet sind - der Goldgräberzeit.

Anschließend besorgen wir uns ein Permit für den Campground auf der anderen Flußseite des Yukon. Hier wollen wir heute nacht bleiben.



Danach fahren wir zur Dredge #4. Dies ist eines der gigantischen Schürfboote, die sich früher die Bäche hinaufgegraben haben und großräumig nach Gold gesucht haben. Erst in den 60er Jahren wurde die Goldsuche mit diesen Großdredges eingestellt, da das Schürfen unrentabel wurde. Die gewaltigen Räumhalden sind heute noch zu sehen.


Auch heute noch sind die gewaltigen Schürfhalden, die die Dredge aufgeschüttet hat, zu erkennen

Im Anschluß fahren wir hinauf auf den Midnight Dome einen Berg vor Dawson City. Von hier oben sehen die Schutthalden der Dredges man gewaltige Bandwürmer aus, die sich durch die Landschaft ziehen.

Zum Abendessen fahren wir zurück nach Dawson. Da die Pizzeria bereits geschlossen hat (es ist 21 Uhr) gehen wir wieder ins Klondike Kate's. Ich esse gebratene Chicken Brust und trinke ein "Canadian".


Diamond Tooth Gerties Gambling Hall - das berüchtigte Casino von Dawson City

Danach besuchen wir noch das berüchtigtste Etablissement von Dawson: Diamond Tooth Gertie's, die lokale Spielhalle. Dreimal täglich gibts hier eine Can Can Show im Stil der Jahrhundertwende zu sehen. Der Eintritt kostet 6 CAD enthalten ist aber ein Spieldoller, den ich gleich wieder am Glücksrad verliere.

Wir beobachten, wie am Black Jack und Roulette Tisch viel Geld gewonnen und verloren wird.

Die Show ist ganz nett. Die Mädels sind sehr hübsch, aber tanzen können die Mädel bei uns in der Tanzschule besser. Um halb zwölf fahren wir zum Anlegeplatz der Fähre, der einzigen Möglichkeit den Fluß zu überqueren. Der Yukon ist hier viel zu breit, als daß sich ein Brückenbau lohnen würde, deshalb gibt es hier nur diese kostenlose Fähre.


Die einzige Möglichkeit auf die andere Flußseite zu kommen: eine Fähre

Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten und die Mitternachtssonne liefert ein phantastisches Panorama des Yukon.

Das Camp ist recht überfüllt und ich muß mein Zelt mal wieder im Regen aufbauen.

Inzwischen ist es kurz vor eins. Ich werde noch etwas lesen und dann zu Bett gehen.